Danish Crown baut weitere 150 Stellen ab

Seit der Danish Crown-Konzern vor gut anderthalb Jahren seine Feeding the Future-Strategie präsentierte, hat sich die Wirklichkeit für den Konzern radikal verändert. Deshalb legt Danish Crown nun einen neuen Fahrplan vor, der unter anderen den Abbau von 150 Stellen vorsieht. Das teilte das Unternehmen via Presserklärung mit.

Im Frühsommer 2021 lief der Export nach Asien bei Danish Crown auf Hochtouren und Schweinefleisch wurde weltweit zu attraktiven Preisen gehandelt. COVID-19 und die vermehrte inländische Schweineproduktion in China haben den Absatz in der Volksrepublik abrupt zum Erliegen gebracht. Seither folgte der Einmarsch Russlands in die Ukraine, mit einem explosionsartigen Anstieg der Inflation und einem stark eingebrochenen Verbrauchervertrauen zur Folge. An die Stelle einer massiven Nachfrage und historisch guter Preise sind nun zurückhaltende Verbraucher und ein schwacher Export in attraktive Märkte außerhalb Europas getreten, konstatiert das Unternehmen. „Diese dramatischen Veränderungen sind innerhalb kürzester Zeit eingetreten. Wir können die Markttrends zwar nicht ändern, dafür aber an unserem eigenen Geschäft arbeiten. Unsere Strategie basiert auf einem stabilen und starken Markt und positiven Aussichten. Nun ist alles auf den Kopf gestellt. Deshalb haben wir den Pfad überdacht, der uns zu unseren Zielen führen soll", sagt Jais Valeur, Group CEO von Danish Crown.

Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Sicherstellung des erforderlichen Kapitals für die geplanten Investitionen hat die Konzernleitung nun das gesamte Konzerngeschäft eingehend überprüft, um Kosten zu senken und Prozesse und Funktionen zu verschlanken. Außerdem werden alle Funktionen gestrafft, vom Verkauf über die Produktion und Servicefunktionen bis hin zur Verwaltung, unter anderem durch die Vereinfachung der Konzernstruktur, etwa indem Vertriebsgesellschaften außerhalb Dänemarks zusammengeschlossen oder stillgelegt werden. Dieser umfangreiche Prozess wird sich voraussichtlich über die kommenden sechs Monate erstrecken, teilt das Unternehmen mit. Der Konzern zielt auf jährliche Kostensenkungen in Höhe von 50 Mio. Euro ab.

Insgesamt sollen unter den Angestellten 150 Stellen gestrichen werden, davon voraussichtlich etwa 100 in Dänemark. Vom Stellenabbau ist vor allem die Geschäftseinheit Danish Crown betroffen, die durch die Zusammenlegung von Danish Crown Pork und Danish Crown Foods entstanden ist. Aber auch in den Konzernfunktionen seien Stellenstreichungen vorgesehen. Die Aktivitäten in den Produktionsstätten und Schlachtbetrieben des Konzerns im kommenden Jahr hängen hochgradig von der Marktentwicklung ab, so Danish Crown. Der erste Schritt hin zu einem effizienteren Produktions-Setup sei bereits vorherige Woche in Deutschland getan worden, mit der angekündigten Schließung der Produktionsstätte in Boizenburg, östlich von Hamburg, mit rund 200 Beschäftigten. Nächster Schritt sei die Reduzierung der Schlachtkapazitäten des Schlachtbetriebs von Danish Crown in Essen (Oldenburg), heißt es. Bis zum 1. Mai sollen die Schlachtungen um bis zu 40 Prozent reduziert werden; danach werde der Konzern die künftigen Kapazitäten festlegen.

Die Mitarbeiter von Danish Crown seien heute Morgen (30.01.2023) über den geplanten Personalabbau informiert worden, so der Konzern. Ein Verhandlungsgremium aus Mitarbeitervertretern und Vertretern der Unternehmensleitung werde sich nun an diesem Prozess beteiligen und den Umfang und die Bedingungen des Stellenabbaus erörtern.