21.06.2022
Umfrage: Mehrheit für Herkunftskennzeichnung von Fleisch in der Gastronomie
„Die Intransparenz auf den Speisekarten ist nicht nur unbefriedigend für die Restaurantgäste, die mitunter für viel Geld Fleischgerichte unklarer Herkunft und Qualitätsstandards serviert bekommen, sondern auch frustrierend aus Sicht heimischer Tierhalter“, sagt ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke.
Gerade die deutsche Geflügelfleischbranche habe in den vergangenen Jahren enorme Tierwohl-Fortschritte gemacht und sich selbst freiwillig Haltungsstandards gegeben, die die gesetzlichen Anforderungen überträfen. Im scharfen Preiswettbewerb mit ausländischen Billigproduzenten hätten heimische Erzeuger allerdings häufig das Nachsehen – auch im Bereich der Gastronomie. Ripke: „Restaurantbesucher würden sich aktiv viel stärker für hochwertiges Tierwohl-Fleisch aus deutscher Herkunft entscheiden, wenn sie dafür die erforderlichen Informationen erhielten.“ Aus ZDG-Sicht gehört deshalb eine verpflichtende staatliche Herkunftskennzeichnung zwingend auf die Agenda der Politik, die sich bislang allerdings nur des Themas Haltungskennzeichnung explizit angenommen hat.
Eine Demonstration am 21. Juni am Platz der Republik in Berlin weist auf den dringenden Handlungsbedarf hin. Sie bildet den Auftakt zur Aktionstour „Eine Frage der Herkunft“ der deutschen Geflügelfleischwirtschaft, die bis Ende August 2022 an Informationsständen in bundesweit 16 weiteren Städten Restaurantgäste dazu motivieren möchte, aktiv nach der Herkunft des Fleisches auf der Speisekarte zu fragen und hierüber in den Dialog mit den Gastronominnen und Gastronomen zu treten.