15.04.2021

Umfrage: Deutschland wünscht sich mehr Tierwohl

Das sind zentrale Ergebnisse des Geflügelreferendums, einer repräsentativen Umfrage mit mehr als 10.000 Teilnehmern, durchgeführt vom Umfrageinstitut Civey. „Die Meinung der Menschen in Deutschland ist uns wichtig, deshalb starten wir einen breiten Dialog über die zukunftsweisende Erzeugung von Geflügelfleisch“, sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG). „Für unsere Halter und Vermarkter sind die Ergebnisse des Geflügelreferendums ein Ansporn, die Erzeugung von Geflügelfleisch am Standort Deutschland zu halten und auszubauen“, so Ripke weiter: „Nur mit einer starken heimischen Geflügelfleischwirtschaft können wir die Standards für Tierwohl und Nachhaltigkeit selbst setzen und weiterentwickeln.“

Eine deutliche Mehrheit von 78% der Befragten befürwortet der Umfrage zufolge den Plan der Bundesregierung, mit einem staatlichen Tierwohlkennzeichen mehr Transparenz und Klarheit für den Verbraucher zu schaffen. Zur Finanzierung weiterer Verbesserungen beim Tierwohl seien 70% bereit, die politisch vorgeschlagene Tierwohlabgabe von rund 40 Cent je Kilogramm Fleisch zu zahlen. Allerdings: 53% fänden es ungerecht, wenn Fleischpreise durch Regulierung so stark ansteigen, dass sich nur noch ein Teil der Gesellschaft den Konsum leisten kann.

Ernährungssicherheit im Fokus

Im Geflügelreferendum drücke sich zudem eine hohe Wertschätzung für Geflügelfleisch aus heimischer Herkunft aus. Danach kaufen mit 65% knapp zwei Drittel der Menschen am liebsten Geflügelfleisch aus Deutschland. 58% legen beim Einkauf besonderen Wert darauf, dass nur heimische Geflügelfleischprodukte in ihrem Einkaufswagen landen. Bei der Frage nach den Kaufkriterien für Geflügelfleisch achten 51% auf die Angaben zum Tierwohl. Dabei ist auffällig: Herkunft und Tierwohl sind den deutschen Konsumenten sogar wichtiger als ein Bio-Siegel (38%). Konsequenterweise wünschen sich drei Viertel (74%) nicht nur im Supermarkt, sondern auch in der Gastronomie - also in Restaurants, Kantinen und Großküchen - eine klare Herkunftskennzeichnung für Geflügelfleisch.

Die Corona-Pandemie habe den Verbrauchern den Wert von jederzeit gut verfügbaren Lebensmitteln vor Augen geführt. Auch im Geflügelreferendum sieht eine überwältigende Mehrheit der Befragung zufolge von 90% in der eigenen Lebensmittelwirtschaft mit heimischen Produkten den Garant für Ernährungssicherheit. 57% der Befragten sagen zudem, dass die heimische Geflügelwirtschaft gestärkt werden sollte, um auch in Krisenzeiten ausreichend Fleisch deutscher Herkunft anbieten zu können.

Knapp 60% der Verbraucher gaben in der Befragung an, dass sie mindestens einmal in der Woche Geflügelfleisch verzehren. Für 48% sei Geflügelfleisch durch seine guten Nährwerte aus einem ausgewogenen Ernährungsplan nicht mehr wegzudenken. Nach aktuellen Marktdaten stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch im Jahr 2020 in Deutschland um 300 Gramm auf den Spitzenwert von derzeit 22,3 Kilogramm.
Umfrage: Deutschland wünscht sich mehr Tierwohl
Foto/Grafik: Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Laut einer vom ZDG initiierten Umfrage sprechen sich 78% der Befragten für ein staatliches Tierwohlkennzeichen aus.
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