28.05.2025
Millow plant Herstellung von indfleischähnlichem Clean-Label-Protein

Foto/Grafik: Millow AB
Millow hat seine erste Großanlage zur Herstellung von rindfleischähnlichem Clean-Label-Protein - einer ehemaligen Lego-Produktionshalle – in Betrieb genommen.
Millow, ein in Göteborg ansässiges Lebensmitteltechnologie-Unternehmen, das aus nordischem Hafer und Myzel ein rindfleischähnliches Protein herstellt, hat nach drei Jahrzehnten Forschung und einer anfänglichen Förderung von 2,5 Millionen Euro durch den Europäischen Innovationsrat, die Teil eines 17,5-Millionen-Euro-Mischfinanzierungspakets ist, seine erste Großanlage in Betrieb genommen. Mit der 2.500 m² großen Anlage – einer ehemaligen Lego-Produktionshalle – geht Millow über den Pilotmaßstab hinaus: nach der Komplettausstattung im Laufe dieses Jahres werden pro Produktionslinie bis zu 500 kg Protein pro Tag hergestellt. Im Gebäude befindet sich nach Unternehmensangaben auch eines der fortschrittlichsten Fermentations- und Lebensmittellabore Europas, in dem Millow seine weltweit führenden Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Myzelforschung durchführt.
Das Marktmomentum ist günstig. Angesichts der rückläufigen Nachfrage nach konventionellem pflanzlichem Eiweiß und der Schlagzeilen über hochverarbeitete Fleischersatzprodukte bietet Millow eine neue Produktkategorie an: Clean-Label-Protein ohne Bindemittel, das aus nur zwei Hauptzutaten – Hafer und Myzel – in einem patentierten Trockenfermentationsverfahren hergestellt wird.
Jede 100-g-Portion liefert bis zu 27 g komplettes Protein, darmfreundliche Ballaststoffe sowie natürliche Vitamine und Mineralstoffe bei lediglich 140 Kalorien. Das Produkt ist frei von Soja- und Erbsenisolaten, schmeckt laut Millow wie Rindfleisch, hinterlässt keinen Nachgeschmack und liegt leicht im Magen.
Die Nachhaltigkeitsdaten entsprechen dem Nährwertprofil. Die firmeneigenen S-Unit-Bioreaktoren von Millow senken den Energiebedarf auf ein Drittel herkömmlicher Fermentationsanlagen. Der Wasserverbrauch ist mit nur 3 bis 4 Litern pro Kilogramm um 95 Prozent geringer als bei herkömmlichen Myzelverfahren, und die Umstellung von Rindfleisch auf Protein von Millow trägt zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um bis zu 97 Prozent bei. Durch die Umnutzung der Lego-Anlage selbst konnten rund 1.400 Tonnen CO₂ vermieden werden.
„Laut Kritikern konnte pflanzliches Fleisch in Bezug auf Geschmack und Transparenz nicht überzeugen; diese Fabrik zeigt, dass wir beide Herausforderungen im industriellen Maßstab lösen können“, so Dr. Staffan Hillberg, Chairman von Millow. Der wissenschaftliche Gründer, Professor Mohammad Taherzadeh, fügte hinzu: „Unsere Anlage ermöglicht den Umstieg auf andere Getreidesubstrate über Nacht, sodass jede Region ihr eigenes hochentwickeltes Protein mit minimalen Ressourcen anbauen kann.“
Derzeit schließt Millow Vertriebsvereinbarungen mit führenden Lebensmittelmarken, Einzelhändlern und Food-Service-Anbietern ab, um bis Ende 2025 mehrere Produkte auf den Markt bringen zu können.