14.12.2023
BNN: Trendwende im Bio-Fachhandel
Im 2. Quartal 2023 hat sich die Umsatzentwicklung im Bio-Fachhandel gegenüber dem Vorjahr ins Positive gedreht. Zum Ende des 3. Quartals zeige sich damit eine stabile Umsatzentwicklung, berichtet der Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V. (BNN). 2022 hatte der Bio-Fachhandel - also die Bioläden, Biomärkte und Biosupermärkte mit einem 100-prozentigen Bio-Lebensmittelsortiment - erstmals seit langem mit einem Minus abgeschlossen. Im laufenden Jahr 2023 konnte diese Entwicklung gestoppt werden.
Positive Umsatzzuwächse ab Mitte 2023
Ab Juni 2023 sind die Umsatzzuwächse im Bio-Fachhandel wieder durchgängig positiv, wie unter anderem das Fachhandelspanel von bioVista berichtet. Laut Fabian Ganz von bioVista liegt der Bio-Fachhandel dort für die Zeitspanne Januar bis Ende Oktober 2023 bei -1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: „Wir erwarten, dass der Bio-Fachhandel zum Jahresende mindestens das Niveau des Vorjahres erreicht.“ Dass die positive Entwicklung ab der Jahresmitte nicht noch deutlicher ausfällt, resultiert aus den Ergebnissen des ersten Quartals 2023, die im Januar noch um bis zu 7 Prozent unter den Vorjahreswerten gelegen hatten. Seitdem haben sich die Werte jedoch von Monat zu Monat kontinuierlich verbessert.
Schon seit Februar 2023, das zeigen die Auswertungen des Handelspanels von bioVista, kommen wieder mehr Kund:innen in die Bio-Läden - im Oktober waren es 4,1 Prozent mehr Kund:innen als im Vorjahresmonat. Die durchschnittliche Anzahl der gekauften Artikel verbleibt ebenso wie der durchschnittliche Bonwert fast auf Vorjahresniveau.
Preisstabilität und sinkende Inflationsrate
Unterstützt werden könnte diese Entwicklung durch die seit Februar 2023 fallenden Inflationsraten, so der BNN. Diese liegen bei Lebensmitteln zwar immer noch über der allgemeinen Inflation, sind aber ebenfalls rückläufig. Gleichzeitig sind Bio-Lebensmittel, wie eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, deutlich preisstabiler als konventionell erzeugte Lebensmittel. Der Preisabstand zwischen konventionell und biologisch erzeugten Lebensmitteln ist seit 2022 immer geringer geworden. Dadurch könnte diese Hürde für die Verbraucher:innen an Bedeutung verlieren.
„Insgesamt zeigt sich der Bio-Fachhandel 2023 entgegen vieler Erwartungen robust. Diese Entwicklung findet in einem herausfordernden und von vielfältigen Krisen geprägten Marktumfeld statt. Jetzt ist die Politik gefordert. Sie sollte konkrete Maßnahmen fördern, um das Ziel von 30 Prozent Bio bis 2030 zu erreichen. Der Bio-Fachhandel mit seinen regionalen Wertschöpfungsketten und mittelständischen Unternehmen bleibt dabei ein wichtiger Partner dieses Ziels“, ordnet BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel die Entwicklung ein.