18.04.2023

60 Jahre Consorzio del Prosciutto di Parma

Das Jahr 2023 ist ein ganz besonderes für den Verband der Parmaschinken-Hersteller. Das Consorzio del Prosciutto di Parma wurde 1963 in der oberitalienischen Stadt gegründet, wo es bis heute seinen Sitz hat. Die Gründungsväter, die sich damals am 18. April um 16 Uhr in der Handelskammer der Stadt Parma zusammenfanden, waren 23 Produzenten, die mit visionärem Weitblick aus privater und freiwilliger Initiative den Zusammenschluss zu einem Consorzio vereinbarten. Es einte sie der Gedanke, ihre regionale Spezialität Parmaschinken umfassend zu schützen. Zum einen, um das Wissen um die traditionelle Herstellung zukünftigen Generationen zu bewahren, zum anderen, um Grundlagen für die Prosperität des Parmaschinkens zu schaffen.

Triebfeder waren schon damals der Stolz und das Bewusstsein, eine ganz besondere Schinkenspezialität anzubieten. Hergestellt in einem Verfahren, das über viele Generationen hinweg entstand und das aufs Engste mit der geografischen Region um Parma mit ihren besonderen klimatischen Bedingungen verbunden ist. Daraus erwuchs den Gründungsvätern die Überzeugung, dass diese Tradition in der Region eines Schutzes bedurfte, der schließlich in der Verbandssatzung festgeschrieben wurde. Um dies auch nach außen zu manifestieren, wurde die Krone der Herzöge von Parma als Markenzeichen eingeführt. Dieses Symbol, das die Authentizität eines jeden Parmaschinkens garantiert, ist bis heute gültig. Das Consorzio del Prosciutto di Parma, das heute 134 produzierende Mitgliedsbetriebe vereint, erwies sich im Laufe seiner langen Geschichte als Vorreiter im weiten Feld der EU-geschützten Spezialitäten.

Die jahrtausendealte Geschichte des Parmaschinkens, die vermutlich schon in der vorrömischen Zeit ihren Ursprung hat − Parmaschinken ist bis heute fest verankert in der italienischen Kulinarik −, beschreibt eine lange Reise. Ein Meilenstein konnte 1970 gelegt werden mit der Verabschiedung eines Gesetzes, das verbindliche Normen zum Herkunftsschutz von Parmaschinken festlegte. Somit hatten die Produzenten ein wirksames Instrument in Händen, um Plagiate und Wettbewerbsstörer abzuwehren. Dieses Gesetz wurde 1990 aktualisiert. 1978 wurde dem Consorzio vom zuständigen Ministerium die Befugnis erteilt, die Einhaltung der festgeschriebenen Regularien zu überwachen. Der Durchbruch kam im Jahr 1996, als die Europäische Union dem Parmaschinken „g. U.“ für geschützte Ursprungsbezeichnung zuteilwerden ließ, der die Herstellung in der Region verankerte und ebenfalls die Herkunft der Schweine aus Italien festlegte. Damit war die Basis für den weltweiten Siegeszug des Parmaschinkens gelegt.

Zu den heutigen Aufgaben des Consorzios zählt noch immer das Erbe der Gründungsväter, die Tradition auf allen Ebenen zu bewahren und dennoch Parmaschinken in den Weltmärkten zukunftssicher zu machen. Dazu gilt es, die Kräfte und Ressourcen aller Mitgliedsbetriebe zu bündeln, um dem Anspruch, kulinarischer Markenbotschafter Italiens zu sein, weiterhin gerecht zu werden.
Dazu Alessandro Utini, Präsident des Consorzio del Prosciutto di Parma: „Auch sechzig Jahre nach Gründung unseres Verbandes hat dieser nichts von dem Elan und der Weitsicht verloren, die die Gründungsväter auszeichneten. Wir stehen zusammen, um die Spezialität Parmaschinken in einer schnelllebigen Welt zu bewahren und unseren Nachkommen das kulinarische Erbe Italiens weiterzugeben.“
60 Jahre Consorzio del Prosciutto di Parma
Foto/Grafik: Consorzio del Prosciutto di Parma
Exakt auf den heutigen Tag (18. April) feiert das Consorzio del Prosciutto di Parma, der Verband der Parmaschinken-Hersteller, sein 60jähriges Bestehen.
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