17.03.2023
Fleischexporte in den vergangenen fünf Jahren um 19,3 % zurückgegangen
Deutschland exportiert immer weniger Fleisch. Im Jahr 2022 wurden hierzulande knapp 2,9 Mio. t Fleisch und Fleischwaren ausgeführt - der Großteil davon in andere Staaten der Europäischen Union (EU). Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, entspricht das einem Rückgang von 6,9 % gegenüber dem Vorjahr.
In den vergangen fünf Jahren gingen die Fleischexporte um 19,3 % zurück. 2017 wurden noch knapp 3,6 Mio. t Fleisch aus Deutschland exportiert. Insbesondere Schweinefleisch, das 2022 mit knapp 1,5 Mio. t gut die Hälfte (50,5 %) der deutschen Fleischexporte ausmachte, wurde in den vergangenen fünf Jahren deutlich weniger ausgeführt: So sank die Menge des exportierten Schweinefleisches von 2017 bis 2022 um gut ein Fünftel (-20,4 %). Die Exporte von Rindfleisch gingen im selben Zeitraum um 11,4 % auf gut 254 000 Tonnen zurück. Die Menge des ausgeführten Geflügelfleisches blieb hingegen relativ konstant (-0,2 %) und lag zuletzt bei knapp 481.500 t. Ein Grund für die rückläufigen Fleischexporte dürften Einfuhrbeschränkungen in Abnehmerländern wie China sein. Sind 2017 noch 9,7 % aller Fleischexporte nach China gegangen, waren es 2022 nur noch 0,1 %. Auch die Viehbestände in Deutschland gingen zuletzt zurück.
Fleischproduktion deutlich zurückgegangen
Auch die Fleischerzeugung in Deutschland ist rückläufig. Im Jahr 2022 produzierten die gewerblichen Schlachtunternehmen hierzulande nach vorläufigen Ergebnissen rund 7,0 Mio. t Fleisch - ein Rückgang von 8,1 % gegenüber dem Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren nahm die Fleischproduktion um 13,9 % ab. 2017 wurden noch knapp 8,2 Mio. t Fleisch erzeugt. Insbesondere Schweinefleisch wird weniger produziert: Die Menge des erzeugten Schweinefleisches sank von 2017 bis 2022 um 18,5 % auf knapp 4,5 Mio. t. Dabei war auch ein Rückgang der Anzahl der in Deutschland geschlachteten Schweine ausländischer Herkunft um 68,7 % zu verzeichnen. Die Rindfleischproduktion ging im selben Zeitraum ebenfalls zurück (-12,8 %). 2022 wurden noch rund 984.600 t Rindfleisch in gewerblichen Schlachtunternehmen produziert. Die Menge des erzeugten Geflügelfleisches nahm im Jahr 2022 gegenüber 2017 hingegen leicht zu - um 1,8 % auf gut 1,5 Mio. t.
Preise für Fleisch und Fleischwaren überdurchschnittlich gestiegen
Wie die Preise für viele andere Nahrungsmittel sind auch die Fleischpreise im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gestiegen. So mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahr 2022 für Fleisch und Fleischwaren 14,5 % mehr zahlen als noch ein Jahr zuvor. Geflügelfleisch verteuerte sich unter den Fleischsorten mit 22,9 % am stärksten. Auch für anderes Fleisch erhöhten sich die Preise von 2021 bis 2022 deutlich. Rind- und Kalbfleisch kostete 19,2 % mehr, Schweinefleisch war 16,7 % teurer. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 6,9 %, die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 13,4 %.
Fleischkonsum in Deutschland rückläufig
In Deutschland wurde zuletzt immer weniger Fleisch verzehrt: Der Pro-Kopf-Verzehr lag nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Jahr 2021 bei 55,0 kg. Das entspricht einem Rückgang von 12,4 % gegenüber dem Jahr 2011. Damals wurden hierzulande 62,8 kg Fleisch pro Kopf verzehrt.