08.02.2023
Wiesbauer: Umsatzrekord in schwierigem Marktumfeld
Mit einem Gruppenumsatz von 224 Mio. Euro konnte Wiesbauer 2022 einen neuen Rekordwert erzielen. Allerdings stehen der positiven Ertragssituation explodierende Kosten in der Produktion gegenüber.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Wiesbauer eigenen Angaben nach den Gesamtumsatz von 185 Mio. Euro (2021) auf 224 Mio. Euro steigern. Jedoch ist dieses Wachstum getrübt durch die derzeit sehr schwierige Marktsituation: Die Umsatzzuwächse resultieren zu einem großen Teil aus den im Handel umgesetzten Preiserhöhungen und relativieren sich durch die extrem gestiegenen Kosten in der Produktion.
Im Wiener Stammbetrieb, der rund die Hälfte des Gesamtumsatzes erwirtschaftet, konnte Wiesbauer einen Zuwachs auf 113 Mio. Euro (+7,6 %) verzeichnen. Die Absatzmengen der beliebten österreichischen Wurstspezialitäten blieben dabei mit 12.500 Tonnen stabil. Anders bei Wiesbauer Gourmet: Der Gastro-Fleischspezialist aus Niederösterreich erzielte deutliche Absatzsteigerungen und ein Umsatzplus von 52 auf 78 Mio. Euro. Damit sei das Vor-Corona-Niveau übertroffen worden.
Auch die Landmetzgerei Senninger, die in Salzburg auf die Herstellung hochwertiger Würstel spezialisiert ist, konnte laut Wiesbauer nicht nur beim Umsatz auf 14 Mio. Euro (2021: 10 Mio. Euro) zulegen, zudem wurde der Absatz ebenfalls um mehr als 20 % gesteigert. Wiesbauer-Dunahus in Ungarn erzielte 19 Mio. Euro.
Das Umsatzplus deckt kaum die Mehrkosten
„In Hinblick auf die Rahmenbedingungen sind wir gut unterwegs“, zeigt sich Wiesbauer-Geschäftsführer Thomas Schmiedbauer realistisch, doch er betont auch: „Die Umsatzentwicklung scheint auf den ersten Blick überragend, aber unterm Strich decken die Preiserhöhungen kaum die gestiegenen Mehrkosten.“
Allein die Mehrkosten für Strom liegen bei mehr als 2,5 Mio. Euro, dazu kommen das Gas für die Räucherung, die explodierten Preise bei den Rohstoffen und die Teuerungen bei Verpackung und Logistik. Um dem enormen Kostendruck standzuhalten, spart Wiesbauer eigenen Angaben nach nicht bei der Belegschaft: Die Mitarbeiterzahl innerhalb der Wiesbauer-Gruppe ist im Vorjahr auf 870 angestiegen.
Ausblick für das Jahr 2023
Wiesbauer kündigt an, in alle vier Standorte weiter investieren zu wollen. Unter anderem wird bei Wiesbauer in Wien schon im Frühjahr der Spatenstich für einen mehrstufigen Zubau erfolgen, heißt es. Die erste Baustufe für die Produktionserweiterung solle im Herbst 2023 abgeschlossen sein, die zweite für ein hochmodernes automatisiertes Kistenlogistik-Lager bis Ende nächsten Jahres. Für 2023 erwartet Thomas Schmiedbauer weitere Umsatzzuwächse und hat sich eine deutliche Absatzsteigerung zum Ziel gesetzt.