15.12.2022
QS-Antibiotikamonitoring: Rindermast ab Januar 2023 vollständig eingebunden
Ab dem 1. Januar 2023 nehmen auch alle Mastrinder haltende Betriebe im QS-System am QS-Antibiotikamonitoring teil. Tierhalter und Tierärzte können damit den Einsatz von Antibiotika in dem Betrieb besser bewerten, bei Handlungsbedarf schneller gegensteuern und damit den Einsatz optimieren.
Für Schweine- und Geflügelmastbetriebe ist das QS-Antibiotikamonitoring seit zehn Jahren gelebte Praxis. Es ist inzwischen eine sichere Datenbasis für das Betriebsmanagement und für den Gesundheitsstatus der Tiere im Bestand. Mastrinder sind nun eine weitere Tiergruppe, die vollends in das Monitoringsystem integriert wird. „Ziel der QS-Monitoringprogramme ist die Generierung eines Mehrwerts für Tierhalter und Tierarzt aus den erfassten Daten – die jederzeit zugänglich und auswertbar sind“, erläutert Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH (QS). „Wir bieten anonyme Vergleiche mit anderen Betrieben aus demselben Betriebszweig an, liefern Einzelauswertungen für kritische Antibiotika und zeigen beispielsweise auch durch Trendanalysen eventuelle gesundheitliche Fehlentwicklungen im Bestand frühzeitig auf“, so Hinrichs zu den Leistungen des QS-Monitorings.
Vorteile für Tierärzte und Tierhalter
Für den Tierhalter ist die Beteiligung und Mithilfe der Tierärzte beim QS-Antibiotikamonitoring wichtig und notwendig. Denn die Tierärzte übertragen die Antibiotikaanwendungen aus den Anwendungs- und Abgabebelegen in die QS-Antibiotikadatenbank und stellen damit die notwendige Datenbasis bereit. Dabei hilft das Monitoring auch den Tierärzten in ihrer täglichen Arbeit: Die umfassenden Daten unterstützen bei der Bestandsbetreuung. So können Veterinäre Betriebe, die identische Tiergruppen halten, anonym miteinander vergleichen und die historische Entwicklung im jeweiligen Bestand anhand von Grafiken analysieren. In Kombination mit dem Befunddaten- und Salmonellenmonitoring von QS ist eine deutlich umfassendere Beurteilung der Tiergesundheit im Betrieb möglich. Viele Softwareprogramme der Tierarztpraxen unterstützen die automatisierte Belegübertragung in die QS-Antibiotikadatenbank. Doppeleingaben in beide Datenbanken sind damit nicht nötig und mit Hilfe von Plausibilitätsprüfungen werden Duplikate und Fehlmeldungen bei der Dateneingabe vermieden.
Hinrichs ist zuversichtlich, dass sich auch für die Rinderhalter die Teilnahme am QS-Antibiotikamonitoring langfristig rentiert: „Uns ist bewusst, dass der Dokumentationsaufwand gerade für kleinere Betriebe ungewohnt ist. Unsere Erfahrungen aus dem Bereich Schwein und Geflügel zeigen jedoch, dass bei diesen Tierarten der Einsatz von Antibiotika in den letzten zehn Jahren auf das therapeutisch wirklich notwendige Minimum gesenkt werden konnte. Ich bin mir sicher, dass sich ein umfassender Blick auf die Tiergesundheit auch bei den Mastrindern rechnen wird, und der Dokumentationsaufwand ist dank der Möglichkeit zur automatischen Weiterleitung an die staatliche TAM-Datenbank auch nicht wirklich höher.“