26.09.2022
ZDG fordert schnelle Schutzimpfung zur Bekämpfung von AI
Noch vor Beginn der Vogelzugsaison gab es über den Sommer hinweg zuletzt ungewöhnlich viele Ausbrüche der Geflügelpest. Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) warnt: „Es ist nicht abzusehen, welchen Verlauf der Seuchenzug noch nehmen wird, wenn junge Wildvögel diesen Herbst zu uns kommen. Das typische saisonale Auftreten der Aviären Influenza scheint es so nicht mehr zu geben. Wir müssen von einer Endemie sprechen. Das ist eine massive Bedrohung für Nutztiere und Wildvogelbestände.“
Helfen könnte eine schützende Impfung gegen die Aviäre Influenza. Eine solche steht aktuell in Europa nicht zur Verfügung. Die EU-Kommission hat den Ernst der Lage erfasst, will Impfungen gegen die Geflügelpest ermöglichen und überarbeitet gerade die Tierseuchengesetzgebung. „Das ist ein gutes Zeichen für unsere Tierhalter, die mit massiven Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen heute bereits alles dafür tun, ihre Bestände zu schützen. Die veränderte endemische Lage zeigt, dass wir zusätzlich schnellstmöglich eine Impfung brauchen! Das gebietet auch der Tierschutz, weil sonst tausende Tiere zwangsweise getötet werden müssen“, fordert Ripke.
Darüber hinaus sei es immens wichtig, die Eintrags- und Verbreitungswege des Virus besser zu verstehen und Sekundärausbrüche zu identifizieren, so Ripke: „Hier ist die bundesweite Gensequenzierung der gefundenen Viren ein sehr wertvolles Instrument – sowohl bei gehaltenem Geflügel als auch bei Wildvögeln. Dem Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut müssen daher alle dafür notwendigen Mittel und Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden.“ Nur im Schulterschluss von Politik, Wissenschaft, Naturschutz und Nutztierhaltern könne die Tierseuche erfolgreich bekämpft werden.