25.07.2022

Danish Crown: Roboter soll Arbeit in Schlachtbetrieben erleichtern

Heute heben die Mitarbeiter in den Schlachtbetrieben Danish Crowns bis zu 15 kg schwere Schweineteile, die auf- bzw. abgehängt werden müssen. Weil dieses schwere Heben täglich sehr häufig wiederholt wird, zählt dieser Vorgang in Schlachtbetrieben zu den Arbeitsaufgaben mit der größten körperlichen Belastung. Ein neu entwickelter Roboter, der derzeit im Schlachtbetrieb in Blans getestet wird, wird den Mitarbeitern in der süddänischen Schlachterei diese schwere Arbeit künftig abnehmen. Der Roboter kann nämlich alle Schweineteilstücke sowohl auf- als auch abhängen. Damit bleiben den Mitarbeitern diese schweren Hebevorgänge künftig erspart. Der dänische Schlachtereikonzern plant, bis 2026 alle seine dänischen Schweineschlachtbetriebe mit ähnlichen Robotern auszurüsten - eine Investition in dreistelliger Millionenhöhe.

Danish Crown hat sich das Ziel vorgegeben, dass die Arbeitsabläufe mit der schwersten körperlichen Belastung spätestens 2026 der Vergangenheit angehören. Zu diesen Arbeitsabläufen gehört auch das Auf- und Abhängen von Teilstücken; ein schwerer und repetitiver Arbeitsgang. Somit wird die vermehrte Automatisierung das Auftreten von Muskel-Skelettbeschwerden (MSB) reduzieren.

„Die Arbeit in einem Schlachtbetrieb ist nach wie vor körperlich hart. Deshalb haben wir eine enorme Verantwortung, die körperlich belastenden und zu Verschleiß führenden Arbeitsgänge zu reduzieren und langfristig völlig zu vermeiden. Wir müssen Jobs anbieten können, die man ein ganzes Arbeitsleben lang ausüben kann, ohne sich zu verschleißen. Der neue Roboter ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, denn er übernimmt viele der schweren Hebevorgänge, die insbesondere Schultern und Ellenbogen schwer belasten", erläutert Rikke Dencher Aagaard, die bei Danish Crown für Umwelt und Arbeitsschutz zuständig ist und darauf hinweist, dass auch der Wechsel von Arbeitsaufgaben in den Schlachtbetrieben ein wichtiges Instrument für eine Verringerung der schweren Hebevorgänge sei.

Das Roboterprojekt ist aktuell seit 1,5 Jahren unterwegs, was lange erscheinen mag, für ein Projekt dieser Größe tatsächlich aber unglaublich kurz ist. Die kurze Entwicklungsdauer ist darauf zurückzuführen, dass Danish Crown den weitaus größten Teil der Entwicklung selbst bewerkstelligt hat und mehrere Abteilungen, darunter nicht zuletzt auch die Mitarbeiter am Standort in Blans, im Projekt eng kooperiert haben. „Das Robotersystem an sich markiert bereits einen Quantensprung in der Automatisierung der dänischen Lebensmittelindustrie, aber auch die Tatsache, dass wir als Produktionsunternehmen in der Lage sind, anspruchsvolle Systeme wie dieses selbst zu entwickeln, kommt einem Quantensprung gleich. Darauf können wir zu Recht stolz sein", sagt Henrik Andersen, technischer Leiter von Danish Crown, und fügt hinzu, die Handhabung von biologischen Rohstoffen mache die Entwicklung der Roboter sehr komplex. So etwa sei die Entwicklung von Robotern zum Umstellen von Bierflaschen vergleichsweise einfach, denn die Flaschen sind identisch, während Fleisch und Nahrungsmittel stets in Größe, Gewicht und Form variieren.
Danish Crown: Roboter soll Arbeit in Schlachtbetrieben erleichtern
Foto/Grafik: Danish Crown
In Schlachtbetrieben müssen zur weiteren Verarbeitung 15 kg schwere Teilstücke auf- bzw. abgehängt werden. Das erfolgt mithilfe von Hakenbäumen, umgangssprachlich auch „Weihnachtsbäume“ bezeichnet. Diese Hebevorgänge sind einige der schwersten. Der bei Danish Crown entwickelte Roboter übernimmt sowohl das Auf- als auch Abhängen und verschont die Mitarbeiter von körperlicher Belastung. Ein Roboterarm hebt die Teilstücke vom Hakenbaum und legt sie auf dem Band ab, während ein anderer die Stücke an einem rollenden Hakenbaum aufhängt.
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