10.02.2021

„Teo“ gut, alles gut

Er sieht mehr als außergewöhnlich aus der längliche Holz-Bau mit Gründach, der seit wenigen Wochen in der City von Fulda die Blicke auf sich lenkt. Er fällt im Straßenbild auf wie kein zweites Gebäude weit und breit. Und hat damit schon einige seiner Ziele erreicht, nämlich Aufmerksamkeit und Wiedererkennung zu erzeugen. Dafür sorgen auch die beiden runden Glasflächen, die großen orangefarbenen, ellipsenförmigen Markenräder an den beiden Kopfenden sowie die Marken-Schriftzüge.

Wie sehr Tegut mit dem neuen Konzept den Nerv der Zeit getroffen hat wird sofort klar, wenn man den Markt betritt: Geöffnet 24/7, Einlass nur per Smartphone-App oder per Giro- bzw. Kreditkarte, Selbstbedienung, das Scannen der Waren und der Bezahlvorgang erfolgen ausschließlich digital, ein übersichtliches Warenangebot. Der Kleinstladen soll die Vorzüge eines modernen Nahversorgers mit den Lebensgewohnheiten der Menschen und der Technik des 21. Jahrhunderts verbinden, so die Intention des Lebensmitteleinzelhändlers.

Rund 950 Artikel auf nur 50 Quadratmetern

Innen ist der Markt per LED-Licht angenehm hell ausgeleuchtet und es duftet nach würzigem Holz. Alle Artikel sind platzsparend und sehr übersichtlich in geschwungen geformten Regalen untergebracht, die sich der rundlichen Hülle des Baus anpassen und vorhandenen Raum geschickt nutzen. Schnell wird klar: Hier steckt, innen wie außen, sehr viel Überlegung und Maßarbeit, aber auch sehr viel Liebe zum Detail in der Zusammenstellung der Sortimente und der kundenfreundlichen Präsentation der Waren. Davon gibt es rund 950 im Markt, die auf 50 Quadratmetern Nutzfläche untergebracht sind. Die Orientierung gelingt im „Teo“ sehr gut, nicht zuletzt auch dank der eingängigen wie humorvollen Bezeichnungen der Warengattungen. Wer etwa Pasta, Saucen und Olivenöl sucht findet sie zum Beispiel in der Abteilung „Süd-Speisen“, wer asiatisch kochen möchte erhält die Zutaten dafür im Regal „Fern-Köstlich“, TK-Artikel stehen bei „Fix und frostig“ im Gefrierschrank und saftige Steaks gibt es im Bereich „Deftiges“. Erstaunlich ist, dass es Tegut gelungen ist, trotz begrenzter Fläche im „Teo“ ein Vollsortiment anzubieten. Von frischem Obst und Gemüse und verschiedenen Sorten Milch über Süßigkeiten bis hin zur Tiefkühlpizza erhält der Kunde hier all das, was er auch im großen Markt bekommen würde. Sehr erfreulich ist im „Teo“ der hohe Anteil an Bio-Produkten und Tegut-Eigenmarken, die beim Lebensmitteleinzelhändler seit jeher Qualitätsmerkmal und Aushängeschild des Produktportfolios sind.

Begehbarer Kühlschrank

Mit „Teo“ möchte Tegut seinen Kunden noch mehr Einkaufsmöglichkeiten bieten und das Konzept als Ergänzung zum bestehenden Angebot im Nahversorgungsbereich verstanden wissen. „Unser Anspruch ist, ein Basissortiment mit klassischen Produkten des alltäglichen Bedarfs anzubieten, eine Sortimentstiefe abzubilden haben wir ganz bewusst nicht angestrebt“, so Tegut-“Teo“-Projektmanagerin Verena Kindinger. Gleichwohl sei es durch das Vollsortiment möglich, den kompletten Wocheneinkauf zu bewerkstelligen. „Durch den sinnvollen Aufbau des Sortiments auf essenzielle, standortspezifische Produkte des täglichen Bedarfs treffen wir im Sinne unserer Kunden bereits eine Vorauswahl, damit sie es später einfacher haben, ihren Einkauf schnell, übersichtlich und unkompliziert abzuschließen.“

Ein Charakteristikum des Marktes ist der begehbare Walk-In-Cooler, der fast die Hälfte der nutzbaren Fläche des Marktes ausmacht. In Anbetracht der Anzahl der zu kühlenden Produkte sei dies die platzsparendere und ökonomischere Lösung, weil hierdurch auf den Einbau von Kühlmöbeln verzichtet werden konnte. Ein weiteres Feature ist, dass auch auf einen Lagerraum vor Ort verzichtet wurde. Neue Ware wird im Rahmen des turnusgemäßen Belieferungsprozesses in Rollcontainern über den Kundeneingang in den Walk-In-Cooler geliefert und zeitnah verräumt. Eine Lagerhaltung bzw. Bevorratung im herkömmlichen Sinne gibt es hier nicht.

Konzept ermöglicht auch nachhaltigen Einkauf

An wen richtet sich Tegut nun mit seinem neuen, automatisierten Mini-Supermarkt ? Hat das Unternehmen damit ausschließlich junge, technikaffine Käufer im Sinn ? „Keineswegs!“ entgegnet Kindinger. „Im Gegenteil, wir wollen mit dem Markt eine breite Zielgruppe erreichen und allen Menschen, die eine Zeitersparnis wünschen, eine praktikable Lösung im Alltag anbieten; insbesondere möchten wir ihnen dabei helfen, Zeit für die Dinge im Leben zu gewinnen, auf die sie ihre Prioritäten setzen und nicht in langen Warteschlangen an der Kasse stehen zu müssen.“ So könne der Einkauf ganz nebenbei oder auch spontan erfolgen, er müsse nicht mehr geplant werden, so dass man im Alltag sehr viel flexibler sei. Zudem sei der Kunde nicht mehr an Öffnungszeiten gebunden, und auch auf Anfahrten mit dem Auto könne verzichtet werden, so Kindinger. „Zugleich kann ‚Teo‘ aber auch als eine ausgelagerte Vorratskammer betrachtet werden, denn heutzutage werden Wohnungen in städtischen Räumen tendenziell kleiner, so dass dafür in den eigenen vier Wänden entweder kein oder weniger Raum für die Bevorratung aufgewendet werden muss“, weist die Projektmanagerin auf einen weiteren Vorteil der neu gewonnenen Einkaufsmöglichkeit hin.

Als Standort kommen für „Teo“ urbane, frequentierte Zwischenräume in Betracht, dort, wo sich Menschen aufhalten, etwa auf ihrem Weg von der Wohnung zur Arbeit oder zum Fitness-Studio, so Kindinger. Mit ihrer kompakten Größe passen die Läden dorthin, wo der klassische Supermarkt zu groß ist: in Neubaugebiete, vor öffentliche Einrichtungen wie Kliniken und Universitäten, an Verkehrsknotenpunkte oder auf Firmengeländen. Zudem werde nach kleinen Flächen und Bebauungsnischen gesucht, wo entweder noch gar kein Handel vorgesehen ist oder sich noch nicht entwickelt hat. Daher fiel in Fulda die Wahl des Standortes auf die Lindenstraße 32: Inmitten dichter Wohnsiedlung befindet sich der Mini-Store dort nahe der Fußgängerzone und in der Nähe eines Bildungszentrums und eines Hotels, nur fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Zudem ist er fußläufig sowie gut mit dem Fahrrad zu erreichen.

„Mit dem Konzept wollen wir aber darüberhinaus auch nachhaltiges Einkaufen ermöglichen“, so Kindinger. „Teo“ sei ein kunden- und menschenzentriertes Format, das nicht nur die Bedürfnisse nach Lebensmitteln befriedige, sondern über seine nachhaltige Bauweise aus Holz und mit biodiversen, begrüntem Dach zur Verbesserung des urbanen CO₂-Klimas beitrage und im Wege von Zusatzleistungen wie u.a. der angeschlossenen Fahrradreparaturstation Nachhaltigkeitsthemen zurückgebe, so Kindinger. „Wir gehen sehr standortspezifisch auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein, was deswegen so gut funktioniert, weil wir mit ‚Teo‘ auf einer Kleinfläche vertreten sind und so ganz nah zu den Menschen kommen können; mit einem größeren Gebäude wäre es nur schwer möglich, in diese noch nicht besetzten Zwischenräume zu kommen und noch näher zu den Menschen kommen zu können“, so die Projektmanagerin. Zudem sei der Markt auf zuvor ungenutzter Fläche errichtet worden, es musste für ihn nichts abgerissen werden.

Weitere „Teo“-Märkte in Planung

Mit „Teo“ legt Tegut ein zeitgemäßes Konzept für eine 24/7-Vor-Ort-Versorgung im urbanen Raum vor. Doch ließe sich das Konzept nicht auch im ländlichen Raum umsetzen ? „Es ist auf jeden Fall angedacht, mit ‚Teo‘ auch zur Vor-Ort-Versorgung im ländlichen Raum beizutragen, dann sogar mit einem angepassten Sortiment, das auf sehr regionale bzw. lokale Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichtet ist“, sagt Marie Christine Meissauer vom Tegut-
„Teo“-Vertriebsteam.

Noch befindet sich „Teo“ im Erprobungsstadium. Zuvor sei die Konzeptidee in einem Prototypen mehrere Wochen lang auf dem Gelände des Stammsitzes des Unternehmens in Fulda von den eigenen Mitarbeitern ausgiebig getestet wurde. Innerhalb dieser internen Versuchsphase sei auch das Sortiment entwickelt worden, mit dem aktuell der Markt in der Lindenstraße ausgestattet wird.

Doch sollte alles nach Plan verlaufen, ist in diesem Jahr mit der Eröffnung von zehn Märkten zu rechnen, zunächst im Raum Fulda, gibt sich Meissauer sehr zuversichtlich. Fest stehe bereits, dass im ersten Quartal in der kleinen hessischen Gemeinde Rasdorf der zweite Tegut „Teo“ installiert werde, so Meissauer. beh


Tegut Firmentelegramm



Tegut – gute Lebensmittel GmbH & Co. KG
Gerloser Weg 72 · 36039 Fulda
Telefon: 0661-1043015
www.tegut.com · E-Mail: info@tegut.com

Lebensmittelmärkte: 280, davon
n
135 Supermärkte in Eigenregie (mit 800 qm bis 2.500 qm Verkaufsfläche als Vollsortimenter mit bis zu 23.000 Artikeln),
n
118 inhabergeführte Nahversorger (mit bis zu 800 qm Verkaufsfläche und rund 7.500 angebotenen Artikeln)
n
1 Tegut „Teo“ (digitaler Kleinstladen mit einer Verkaufsfläche von 50 qm)
n
28 Tegut „Lädchen“ (ab 120 qm auf dem Land und in Stadtquartieren mit rund 4.200 Produkten zur Nahversorgung)
Verbreitung: Hessen, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz
Bio-Produkte pro Markt (Durchschnitt): 3.800 (entspricht 30,1 % des Umsatzes)
Netto-Umsatz (2020): 1,26 Mrd. Euro (2019: 1,069 Mrd.)
Mitarbeiter (2021): 8.000
Besonderes: Seit 2013 ist Tegut Teil der Genossenschaft Migros Zürich
Gründung: 1982
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